40 Jahre Bildungsurlaub in Hessen

Am 24. März 2015 fand im DGB-Haus in Frankfurt eine Fachtagung anlässlich des Bildungsurlaubsjubiläums in Hessen statt. Veranstalter waren das DGB Bildungswerk e.V. in Hessen und das Hessische Ministerium für Soziales und Integration, vertreten durch Staatsekretär Dr. Wolfgang Dippel. Unter den über 100 Gästen waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Volkshochschulen und des Verbandes.

Die Keynotes kamen von Prof. Dr. Christine Zeuner der Uni Hamburg und Dr. Manfred Wittmeier der Uni Frankfurt. Während Frau Zeuner kritisch die aktuelle Orientierung der Bildung auf Kompetenzmessung, Schlüsselqualifikation und Selbstoptimierung in den Blick nahm, gab Herr Wittmeier einen historischen Abriss der Entwicklung von 40 Jahren Bildungsurlaub in Hessen. Es wurde die Ökonomisierung der Bildung ebenso zum Thema gemacht, wie auch die Verschiebung der Bildungsurlaubsangebote von allgemeiner und politischer Bildung hin zu beruflicher und politischer Bildung. Zudem wurde konstatiert, dass viele Personen- und Berufsgruppen aus unterschiedlichen Gründen fast gar nicht am Bildungsurlaub partizipieren und der Teilnehmeranteil stabil bei geringen 0,5% der Berechtigten in Hessen liegt.

Nach einem kulturellen Ausflug des Galli-Theater Frankfurt, die unsere Arbeitswelt in einem „Situationstheater Bildungsurlaub“ spielerisch auf den Punkt brachten, wurden im anschließenden world-café die relevanten Inhalte und Fragestellungen der Akteure im Bildungsurlaub-Bereich erarbeitet. Diese waren dann Grundlage für die abschließende Podiumsdiskussion, bei der Verbandsdirektor Dr. Christoph Köck die Volkshochschulen mit ihrem Anteil von 43% der Gesamtangebote an Bildungsurlaub vertrat. Es wurden Anforderungen an alle Akteure, vor allem aber an die politisch Verantwortlichen formuliert, den Stellenwert des Bildungsurlaub zu stärken und die Reduzierung und Engführung auf berufsbezogene Bildungsangebote zurückzunehmen. Über die Bedeutung des Instruments Bildungsurlaub und die Notwendigkeit diesen endlich mit einem eigenen Finanztitel im Landeshaushalt zu verankern herrschte quer durch alle Interessensgruppen große Einigkeit.





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