Pressemitteilung zur 40. Verbandsversammlung des Hessischen Volkshochschulverbandes

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Volkshochschulen fordern auskömmliche Finanzierung des Lebensbegleitenden Lernens

Heike Habermann erneut zur Vorsitzenden des Hessischen Volkshochschulverbandes gewählt.


Hanau. Anlässlich der 40. Verbandsversammlung des Hessischen Volkshochschulverbandes wurde eines deutlich: ohne eine weitere merkbare Auf-stockung der Förderung seitens des Landes Hessen wird das lebensbegleitende Lernen das Stiefkind der Bildungspolitik bleiben. 61 Delegierte aus den hessischen Kommunen und den Volkshochschulvereinen berieten sich am 28. Oktober im Congress Park Hanau zu den Entwicklungen der öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung. Der Hessische Volkshochschulverband wurde vor 75 Jahren in Frankfurt gegründet und unterstützt als Dachorganisation die Arbeit der 32 hessischen Volkshochschulen und der Akademie Burg Fürsteneck.

Neben den Delegierten begrüßte Verbandsvorsitzende Heike Habermann Gäste aus Bildung, Wissenschaft und Politik. Die kommunale Familie und das Land Hessen würdigten die umfassende Arbeit der Volkshochschulen und ihres Verbandes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Grußworte hielten Axel Weiss-Thiel für die gastgebende Stadt Hanau und den Städtetag, Kultusminister Prof. R. Alexander Lorz für das Land Hessen, Vizepräsident Wolfgang Schuster für den Landkreistag sowie Julia von Westerholt für den Deutschen Volkshochschulverband. Kultusminister Lorz akzentuierte die besondere Rolle der Volkshochschulen für die Demokratiebildung und sah die vhs-Bewegung mit ihren neuen Arbeitsschwerpunkten „Zusammen in Vielfalt. Nachhaltig. Vernetzt“ gut aufgestellt für die Herausforderungen der kommenden Jahre.

Prof. Dr. Peter Schallenberg, Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät in Paderborn, spannte in seinem begeisternden Gastvortrag unter dem Titel „Abbildung-Ausbildung-Einbildung“ einen weiten Bogen zur tragenden Rolle von Bildung im Prozess der Lebensentfaltung und der Identitätsfindung. Er plädierte – anknüpfend an Mittelalter-Philosophen Meister Eckart - für eine gelassene Haltung bei der Sinnsuche und der Persönlichkeitsentwicklung.

In der anschließenden Geschäftssitzung resümierte die Vorsitzende Heike Habermann die Aktivitäten der vergangenen zwei Geschäftsjahre. Auch die Volkshochschulen sind stark von der Pandemie betroffen. Bei allen schwierigen Herausforderungen gelte es jetzt, die positiven Erfahrungen aus der digitalen Corona-Zeit mit den Vorteilen des Präsenzlernens zusammenzubringen. Die Vorsitzende macht sich dabei allerdings Sorgen um die künftige Finanzierung der Erwachsenenbildung. Trotz des Weiterbildungspaktes steht Hessen im Ländervergleich weit hinten: „Selbst wenn das Land statt den bisherigen rund 2 Euro pro Einwohner und Jahr wenigstens 5 Euro verausgaben würde, lägen wir immer noch nicht auf der Höhe des Bundesdurchschnitts der Länder“, so Habermann. Hier ist Abhilfe gefragt. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Integration und Inklusion sind öffentliche Aufgaben, die auch die Volkshochschulen gestalten müssen.

Bei der abschließenden Vorstandswahl wurde Heike Habermann als Verbandsvorsitzende bestätigt. Weitere gewählte Vorstandmitglieder sind: Dr. Stephanie Dreyfürst (Direktorin vhs Wiesbaden), Christian Engelhardt (Landrat Kreis Bergstraße), Ulrike Gote (Stadträtin Kassel), und Monika Schenker (Leiterin vhs Vogelsbergkreis).