Fachtagung Bildungsberatung "Der Hessische Weg" am 7.Oktober 2014
Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Bildungsberatung das Flaggschiff von HESSENCAMPUS wurde? Wie kann Bildungsberatung weiterhin erfolgreich organisational und landesweit in Hessen verankert werden?
Diesen Fragen nach Gelingensfaktoren und Verstetigung stellte sich die Fachtagung „Bildungsberatung – Der Hessische Weg“ am 07.10.2014 in der Bildungsstätte Landessportbund Hessen, insbesondere mit Blick auf die Hessencampus-Initiativen. Dabei wurde eine Standortbestimmung versucht und Entwicklungspotenziale ausgelotet. Veranstalter waren der Hessische Volkshochschulverband und das Paritätische Bildungswerk Hessen.
Den roten Faden lieferte der „Bildungsberatungsberatungsbericht HESSENCAMPUs 2013“, erarbeitet von Prof. Wolfgang Seitter und Prof. Michael Schemmann im Auftrag des hvv und mit Mitteln des Hessischen Kultusministeriums. Prof. Seitter stellte in seiner Präsentation die Bildungsberatung als paradigmatisch dar für die handlungsleitenden Prinzipien der Hessencampus-Programmatik. Als einen zentralen Erfolgsfaktor benannte Prof. Seitter die gelungene Passung zwischen Bildungsberatung in der Region und deren spezifischen Herausforderungen auf der einen und dem kontinuierlichen Bezug auf die HC-Prinzipien (landesweite Programmatik) auf der anderen Seite. Herr Seitter markierte Bildungsberatung als „organisatorisch-strukturelle und professionelle Grenzstelle“ im Kontext der Institutionen, die mit dem Handlungsfeld verankert sind. Der Vortag schloss mit Empfehlungen für die weitere Arbeit im Handlungsfeld Bildungsberatung.
Eine anschließende Gesprächsrunde mit Akteurinnen und Akteuren aus unterschiedlichen Steuerungsperspektiven rekonstruierte die „Gelingensgeschichte“ der Bildungsberatung HC in ihren vielfältigen Beiträgen.
Prof. Wiltrud Gieseke zeigte fachliche Bezüge der Orientierungsberatung als mögliche Dachmarke der Hessencampus-Beratung auf. Sie analysierte grundspezifische Dimensionen der Orientierungsberatung, insbesondere hinsichtlich deren Öffnungsfunktion für eine Selbst- und Fremdorientierung in der Beratung, als Verflüssigung und Neujustierung von Deutungen.
Im Anschluss präsentierten Christine Etz (Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung Niedersachsen) und Willi Zierer (Landesverband der Volkshochschulen Baden-Württemberg) Modellprojekte in ihren Ländern und unter ihrer Steuerungsverantwortung zur Etablierung von Bildungsberatung vor und vermittelten ihre Erfahrungen an das Land Hessen.
Abschließend diskutierten Thementische zu den Fragen:
1.) Beratungsprofil regional entfalten
2.) Beratung als pädagogische Haltung und als institutioneller Modus
3.) Qualitätsstrategie: Professionalisierung
Die Tagung endete mit einer Ergebnis- und Feedbackrunde. Neben den Präsentationen aus den Vorträgen wird zeitnah eine Tagungsdokumentation erscheinen.