Transferkonferenz Hessischer Weiterbildungspakt
„Diesen Tag werde ich als Mutmach-Tag in Erinnerung behalten“ – so eine Teilnehmerin am Ende der Konferenz, welche am 13. Dezember 2023 in der Evangelischen Akademie in Frankfurt stattfand. Die hvv-Geschäftsstelle hatte die im hessischen Weiterbildungspakt adressierten Einrichtungen (Volkshochschulen und Freien Träger) eingeladen, ihre Projekte im Rahmen des Weiterbildungspakts mit dem Land Hessen vorzustellen und Produkte und Erfahrungen mit vielen anderen aus der Erwachsenenbildungs-Community zu teilen. Die Rückmeldungen waren zahlreich: Fast 60 Interessierte meldeten sich zur Tagung an, insgesamt 15 Verbund- und Einzelprojekte waren Gegenstand der Veranschaulichung und Diskussion.
Fünf exemplarische größere Projekte wurden am Vormittag im Panoramasaal der Akademie präsentiert und diskutiert, in zwei parallelen Themenslots am Nachmittag wurden weitere 10 Projekte vorgestellt.
Seit die Geschäftsstelle 2018 ihre letzte Transferkonferenz Weiterbildungspakt für die erste Laufzeit (2018-2020) durchgeführt hatte, sind fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre Projektlaufzeit haben sich als Quantensprung erwiesen – Akteurinnen und Akteure berichteten anschaulich und offen über Trial und Error, über Gelingensfaktoren und Stolpersteine. Die Handlungsfelder waren vielfältig. Um nur einige Beispiele zu nennen: Dritte Orte, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Inklusion, aufsuchende Demokratiebildung, Bildung im Quartier, digitale Transformation, Unterstützungsformate in der Grundbildungsarbeit.
Dabei zeigten sich „rote Fäden“ bei den Innovationsexperimenten: Die Einrichtungen sehen sich herausgefordert, neue Kooperationen zu erproben, sich ethnographisch fremd zu machen und über ihre institutionellen Grenzen hinauszugehen, andere Lernsettings als die gängigen Kursformate auszupbieren, andere Orte als die eigene Einrichtung zu besiedeln, schlussendlich auch andere kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Reflexionen über Entgrenzungen und Grenzziehungen zwischen Erwachsenenbildung und sozialer Arbeit, oder über Vertrauensbildung und Stabilität von sozialen (Kooperations-)Beziehungen als Voraussetzung für gelingende und nachhaltige Bildungsarbeit belebten die Diskurse. Auch wurden Neugier, Lust und Freude als Elemente von Bildung in den Projekten hervorgehoben. Die vorgestellten Projekte motivierten für neue Erprobungen und Experimentierräume.
Gerahmt wurde die Konferenz von Vertreter/-innen des Hessischen Kultusministeriums (Sybille Klingebiel als Leiterin des Referats für lebensbegleitenden Lernens im Hessischen Kultusministerium) und von Prof. Bernd Käpplinger (Lehrstuhl für Weiterbildung an der Universität Gießen). Durch die beiden Expertisen kamen sowohl Rahmendaten der Projekte im Weiterbildungspakt als auch Trends und Herausforderungen in der Erwachsenenbildung zur Sprache. Frau Klingebiel erläuterte u.a. die Grundsätze des Weiterbildungspakts, die auf dem im Hessischen Weiterbildungsgesetz verankerten Selbstverständnis basieren: Das Ermöglichen der Teilhabe am sozialen, kulturellen und demokratischen Leben in der Gesellschaft und der Arbeitswelt, eine flächendeckende Grundversorgung sowie ein ganzheitliches Bildungsverständnis bezogen auf allgemeine, politische, berufliche und kulturelle Weiterbildung. Der Pakt inkludiert eine dynamische Erhöhung der Grundförderung sowie Projektförderung. 28 Teilprojekte in Verbünden und 26 Einzelprojekte wurden in der Laufzeit seit 2021 vom Hessischen Kultusministerium bewilligt.
Prof. Käpplingers Resümee für die Zukunft prophezeit auf längere Sicht einen Bedeutungsaufschwung für die Weiterbildung. Allerdings sieht Käpplinger in der nahen Zukunft eher „deutlich rauhere Zeiten, auch für die Weiterbildung“. Die Frage, die sich seiner Ansicht nach den Akteurinnen und Akteuren stellt, lautet: Wie kann man die eigene und die organisationale Resilienz stärken?
Sicherlich bot der sehr kollegiale und großzügige Austausch auf der Tagung einen wichtigen Ankerplatz für diese Stärkung.
Unsere Conclusio: Beteiligungsorientierte Arbeitstreffen mit vielen Teilgebenden sind lustvoll, gewinnbringend und zeugen von der hohen Mitverantwortung vieler Akteurinnen und Akteure für eine Zukunftsorientierung der öffentlichen Weiterbildung in Hessen! Das stimmt uns zuversichtlich.
Christiane Ehses, stv. Verbandsdirektorin Hessischer Volkshochschulverband e.V.
Fünf exemplarische größere Projekte wurden am Vormittag im Panoramasaal der Akademie präsentiert und diskutiert, in zwei parallelen Themenslots am Nachmittag wurden weitere 10 Projekte vorgestellt.
Seit die Geschäftsstelle 2018 ihre letzte Transferkonferenz Weiterbildungspakt für die erste Laufzeit (2018-2020) durchgeführt hatte, sind fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre Projektlaufzeit haben sich als Quantensprung erwiesen – Akteurinnen und Akteure berichteten anschaulich und offen über Trial und Error, über Gelingensfaktoren und Stolpersteine. Die Handlungsfelder waren vielfältig. Um nur einige Beispiele zu nennen: Dritte Orte, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Inklusion, aufsuchende Demokratiebildung, Bildung im Quartier, digitale Transformation, Unterstützungsformate in der Grundbildungsarbeit.
Dabei zeigten sich „rote Fäden“ bei den Innovationsexperimenten: Die Einrichtungen sehen sich herausgefordert, neue Kooperationen zu erproben, sich ethnographisch fremd zu machen und über ihre institutionellen Grenzen hinauszugehen, andere Lernsettings als die gängigen Kursformate auszupbieren, andere Orte als die eigene Einrichtung zu besiedeln, schlussendlich auch andere kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Reflexionen über Entgrenzungen und Grenzziehungen zwischen Erwachsenenbildung und sozialer Arbeit, oder über Vertrauensbildung und Stabilität von sozialen (Kooperations-)Beziehungen als Voraussetzung für gelingende und nachhaltige Bildungsarbeit belebten die Diskurse. Auch wurden Neugier, Lust und Freude als Elemente von Bildung in den Projekten hervorgehoben. Die vorgestellten Projekte motivierten für neue Erprobungen und Experimentierräume.
Gerahmt wurde die Konferenz von Vertreter/-innen des Hessischen Kultusministeriums (Sybille Klingebiel als Leiterin des Referats für lebensbegleitenden Lernens im Hessischen Kultusministerium) und von Prof. Bernd Käpplinger (Lehrstuhl für Weiterbildung an der Universität Gießen). Durch die beiden Expertisen kamen sowohl Rahmendaten der Projekte im Weiterbildungspakt als auch Trends und Herausforderungen in der Erwachsenenbildung zur Sprache. Frau Klingebiel erläuterte u.a. die Grundsätze des Weiterbildungspakts, die auf dem im Hessischen Weiterbildungsgesetz verankerten Selbstverständnis basieren: Das Ermöglichen der Teilhabe am sozialen, kulturellen und demokratischen Leben in der Gesellschaft und der Arbeitswelt, eine flächendeckende Grundversorgung sowie ein ganzheitliches Bildungsverständnis bezogen auf allgemeine, politische, berufliche und kulturelle Weiterbildung. Der Pakt inkludiert eine dynamische Erhöhung der Grundförderung sowie Projektförderung. 28 Teilprojekte in Verbünden und 26 Einzelprojekte wurden in der Laufzeit seit 2021 vom Hessischen Kultusministerium bewilligt.
Prof. Käpplingers Resümee für die Zukunft prophezeit auf längere Sicht einen Bedeutungsaufschwung für die Weiterbildung. Allerdings sieht Käpplinger in der nahen Zukunft eher „deutlich rauhere Zeiten, auch für die Weiterbildung“. Die Frage, die sich seiner Ansicht nach den Akteurinnen und Akteuren stellt, lautet: Wie kann man die eigene und die organisationale Resilienz stärken?
Sicherlich bot der sehr kollegiale und großzügige Austausch auf der Tagung einen wichtigen Ankerplatz für diese Stärkung.
Unsere Conclusio: Beteiligungsorientierte Arbeitstreffen mit vielen Teilgebenden sind lustvoll, gewinnbringend und zeugen von der hohen Mitverantwortung vieler Akteurinnen und Akteure für eine Zukunftsorientierung der öffentlichen Weiterbildung in Hessen! Das stimmt uns zuversichtlich.
Christiane Ehses, stv. Verbandsdirektorin Hessischer Volkshochschulverband e.V.
Hier finden Sie die Präsentationen der vorgestellten Projekte: