Pressemitteilung zur 41. Verbandsversammlung des Hessischen Volkshochschulverbandes 

Ein neues Weiterbildungsgesetz für die Volkshochschulen

Heike Habermann als Vorsitzende des Hessischen Volkshochschulverbandes bestätigt.

Marburg. Anlässlich der 41. Verbandsversammlung des Hessischen Volkshochschulverbandes wurde eines deutlich: ohne eine weitere merkbare Aufstockung der Förderung seitens des Landes Hessen wird das lebensbegleitende Lernen das Stiefkind der Bildungspolitik bleiben. 57 Delegierte aus den hessischen Kommunen und den Volkshochschulvereinen berieten sich am 25. April im Erwin-Piscator-Haus in Marburg zu den Entwicklungen der öffentlich verantworteten Erwachsenenbildung. Der Hessische Volkshochschulverband unterstützt als Dachorganisation die Arbeit der 32 hessischen Volkshochschulen und der Akademie Burg Fürsteneck. 
 
Neben den Delegierten begrüßte Verbandsvorsitzende Heike Habermann Gäste aus Bildung, Wissenschaft und Politik. Die kommunale Familie und das Land Hessen würdigten die umfassende Arbeit der Volkshochschulen und ihres Verbandes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Grußworte hielten Stadträtin Kirsten Dinnebier für die gastgebende Stadt Marburg und den Städtetag, der 1. Kreisbeigeordnete Marian Zachow für den Landkreistag sowie Kultusminister Armin Schwarz, dessen wertschätzende Botschaft Referatsleiterin Sybille Klingebiel vortrug. 

Jürgen Küfner, Direktor der Volkshochschule Dresden, spannte in seinem tiefsinnigen Gastvortrag unter dem Titel „Omnes, omnia, omnino – ein Impuls zur DNA der Volkshochschule“ einen weiten Bogen von den bildungshistorischen Wurzeln der Volkshochschulbewegung zu Zeiten von Johan Amos Comenius bis zu den aktuellen Herausforderungen des Lebensbegleitenden Lernens. Küfner plädierte eindringlich dafür, das vhs Motto „Bildung für alle“ bildungspolitisch und pädagogisch weiter voranzutreiben, mit dem Ziel, möglichst viele Menschen an den Bildungsprozessen zu beteiligen. 
  
In der anschließenden Geschäftssitzung resümierte die Vorsitzende Heike Habermann die Aktivitäten der vergangenen drei Geschäftsjahre. Nach den Corona-Jahren sieht Habermann die Volkshochschulen auf einem guten Entwicklungsweg. Neue programmatische Impulse dürfen jedoch nicht von überbordender Bürokratie eingeengt werden. Dies gelte für das offene Angebot genauso wie für die Integrationskurse. Bestrebungen, Volkshochschulangebote mit Umsatzsteuer zu belegen, müsse Einhalt geboten werden. Der öffentliche, umfassende Bildungsauftrags ließe dies nicht zu. 
 
Heike Habermann sprach sich für merkbare Veränderungen im Hessischen Weiterbildungsgesetz aus, das zum 1.1.2026 novelliert wird. Die Förderung der öffentlich geförderten Weiterbildung des Landes Hessen müsse endlich das bundesdeutsche Mittel erreichen, was derzeit bei ca. 6 Euro pro Einwohner jährlich liegt. In Hessen sind es aktuell gerade einmal 2 Euro. Wichtig sei es, fortlaufende Arbeitsbereiche, die derzeit vorwiegend über Projektmittel finanziert würden, auf kontinuierliche Finanzierung umzustellen. Hierzu zählen die Felder Inklusion, Digitalisierung sowie Alphabetisierung und Grundbildung. Ausdrücklich gelobt wurden Anstrengungen des Landes im Rahmen des Hessischen Weiterbildungspaktes, der in den letzten Jahren für viele Impulse in der hessischen Erwachsenenbildung sorgte. 
 
Bei der abschließenden Vorstandswahl wurde Heike Habermann als Verbandsvorsitzende bestätigt. Weitere gewählte Vorstandmitglieder sind: Dr. Stephanie Dreyfürst (Direktorin vhs Wiesbaden), Christian Engelhardt (Landrat Kreis Bergstraße), Ulrike Gote (1. Beigeordnete Landeswohlfahrtsverband) und Manuel Wolf (Direktor der vhs Waldeck-Frankenberg).